Aktueller Pollenflug macht vielen Hunden schwer zu schaffen

Foto: © aktion tier e.V.
Allergiker können ein Lied davon singen: Kaum blühen die ersten Sträucher, schwellen die Lider zu, die Nase läuft, es juckt. Was nicht alle wissen – auch vielen Tieren geht es nicht besser.

Etwa jeder zehnte Hund reagiert allergisch auf Pollenflug. Dabei ist die Bandbreite des Ausmaßes der Symptomatik groß. Der eine hat nur leicht gerötete Bindehäute, der andere zeigt schlimmen Augen- und Nasenausfluss und leidet dabei unter starkem Juckreiz.Tritt die Symptomatik moderat auf, bedarf es keiner Therapie. Tiere, die hingegen stark betroffen sind, brauchen Hilfe! Sie durchlaufen nämlich ähnliche Höllenqualen wie zweibeinige Allergiker.

Einiges kann der Besitzer dabei selber ausrichten. Erleichterung bringt immer, die Menge des allergieauslösenden Stoffes zu reduzieren. Deshalb soll der Tierbesitzer die Augenpartie mit einem sauberen, feuchten Waschlappen und klarem Wasser reinigen. Kamillentee oder ähnliches ist in diesem Zusammenhang nicht empfehlenswert, da dieser zwar desinfizierende Wirkung hat, aber die Schleimhäute zusätzlich reizt.

Hunde mit langem Fell dürfen am ganzen Körper abgewaschen werden, um die in den Haaren festhängenden Pollen heraus zu spülen. Natürlich nur, sofern die Umgebungstemperatur eine Ganzkörperwaschung zulässt. Unterbleibt das Ausspülen, werden die Allergene im Fell mit in Wohnung und Körbchen getragen und das Tier leidet nicht nur außerhalb sondern auch innerhalb der vier Wände. Zudem können für den Waschgang spezielle Tiershampoos für Allergiker zum Einsatz kommen, um den Effekt auszuweiten. Das Scheren des Hundes kann die Maßnahmen ergänzen.

In extrem heftigen Fällen hilft aber leider nur der Gang zum Tierarzt. Der kann Augensalben, Tabletten oder auch Spritzen verabreichen, die die Symptomatik lindern bzw. ausmerzen. Auf diese Weise kann dann auch der allergische Vierbeiner den Frühling unbeschwert genießen.

Zwergfledermaus gerettet

Foto: Unsere gerettete Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) © aktion tier, Ursula Bauer
Letzte Woche bat eines unserer Mitglieder um Hilfe. Die Frau wohnt in einer ruhigen Gegend bei Berlin direkt am Wald. Vor 2 Tagen war plötzlich eine Fledermaus in ihrer Wohnung aufgetaucht und im Wohnzimmer herumgeflattert, was die Frau derart in Panik versetzt hat, dass sie außer Stande war, sich früher um das Tier zu kümmern.

Eine aktion tier-Mitarbeiterin fuhr sofort los und fand die Zwergfledermaus, die reglos an einer Bodenleiste klebte. Sie ließ sich problemlos aufnehmen, denn sie war für größere Abwehrreaktionen schon zu schwach. Kein Wunder – zwei Tage ohne Futter und Wasser würde jedem Tier zusetzen und Fledermäuse trocknen besonders schnell aus.

Also ab in die Tierklinik nach Düppel, wo die untersuchende Tierärztin zum Glück recht zufrieden war. Der kleine Fledermausmann wies weder Brüche noch Wunden auf und war augenscheinlich gesund. Dass der Winzling nur 4 Gramm auf die Waage brachte ist für Zwergfledermäuse, die zwischen 3 bis 7 Gramm wiegen, noch kein Drama. Das Tier war nur ein wenig ausgetrocknet und entsprechend schlapp, bekam eine Elektrolytlösung injiziert und war kurz darauf schon wieder recht lebendig. Jetzt wird unser Schützling noch ein paar Tage in der Fledermausstation in der Spandauer Zitadelle betreut und dann geht es wieder nach draußen in die Freiheit.

Es kommt öfter vor, dass sich vor allem kleine Fledermausarten wie die Zwergfledermaus oder die Mückenfledermaus in Wohnungen verirren, da sie offene Fenster anscheinend mit Höhleneingängen verwechseln. Tagsüber sollte man sie auf keinen Fall nach draußen scheuchen, da die Nachttiere im grellen Tageslicht ziemlich hilflos sind. Besser wartet man bis zum Abend, öffnet alle Fenster und schaltet das Licht aus. In der Regel finden die Tiere dann von allein wieder hinaus.