Beziehungsdrama Neu-Lübbenau: aktion tier übernimmt 47 Kaninchen

Foto: ©Ursula Bauer
 
Auf dem kleinen Pferdehof in Neu- Lübbenau im Spreewald lebte ein Paar mit einigen Katzen,
Hunden und Pferden sowie 60 Kaninchen. Am 4. Dezember ereignete sich dort ein Drama: der Exfreund verletzte die Besitzerin des Anwesens schwer und tötete deren neuen Partner. Nun soll der Hof verkauft und alle Tiere abgegeben werden. Wegen der Kaninchen, für die es bislang keine Lösung gab, hatte man sich hilfesuchend an aktion tier- Zossen gewandt.
Nachdem der Tatort von der Polizei fr...eigegeben wurde, haben wir uns heute auf den Weg nach Neu- Lübbenau gemacht. Die Kaninchen waren in einem großen, separaten Holzschuppen untergebracht, wo sie sich frei bewegen konnten. Inzwischen waren einige Tiere vermittelt worden, die verbliebenen 47 Kaninchen wurden von uns eingefangen. Die vorgefundene Gruppenhaltung ist grundsätzlich gut, allerdings waren es für den zur Verfügung stehenden Raum viel zu viele Tiere. Schon beim Einfangen stellten wir fest, dass ein Teil der Kaninchen Bissverletzungen und Anzeichen von Erkältung aufwies. In der Gruppe waren außerdem Tiere mit entzündeten und verklebten Augen sowie ein sehr krankes Kaninchen, welches sich kaum noch bewegen konnte.
Die 47 Kaninchen wurden auf die aktion tier- Tierheime in Zossen und Meissen verteilt, wo sie erst einmal in Quarantänebereichen untergebracht und tierärztlich versorgt werden.
Wir helfen in derartigen Notfällen gerne, möchten allerdings noch einmal darauf hinweise, dass ausufernde Tierhaltungen wie diese immer potentiell problematisch sind. Hier zeigt sich wieder einmal, wie gefährlich es ist, abnorm viele Tiere zu halten. Treten unvorhergesehene Ereignisse ein, sind nicht nur die betroffenen Menschen, sondern auch die Tiere die Leidtragenden. Zwei oder vier Kaninchen in gute Hände zu vermitteln, ist in der Regel kein Problem und kann auch von Angehörigen bewerkstelligt werden. Die plötzliche Versorgung und Unterbringung von 60 Kaninchen kann in der Regel jedoch nicht geleistet werden, so dass am Ende Tierschutzvereine einspringen müssen. Nur aufgrund der Tatsache, dass unsere Projekte gut vernetzt sind und eine intensive Zusammenarbeit besteht, sind wir in der glücklichen Lage, auch umfangreichere Tierrettungsaktionen wie diese durchzuführen.

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