„Animal Hoarding-Fall in Brandenburg

Gestern haben wir 100 Katzen auf einem ehemaligen Bauernhof in Wölmsdorf bei Niedergörsdorf eingefangen. Foto: © aktion tier e.V./Bauer
aktion tier übernimmt 100 Katzen

Am 18. August 2015 haben wir 100 Katzen auf einem ehemaligen Bauernhof in Wölmsdorf bei Niedergörsdorf eingefangen. Der Halter, Wolfgang K., war angeblich 2012 mit 15 Katzen von Berlin auf das alte Gehöft gezogen, wo sich dann seine eigenen sowie zugelaufene Tiere weiter unkontrolliert vermehrt hatten. Als der 52- Jährige letzte Woche eine Haftstrafe antreten musste, wurde das Veterinäramt Teltow- Fläming auf den enormen, nun unversorgten Katzenbestand aufmerksam und bat aktion tier um Hilfe.

Bei der großen Aktion gestern haben wir innerhalb weniger Stunden die 70 erwachsenen Tiere sowie 30 schwer an Katzenschnupfen erkrankte Babykatzen eingefangen und auf mehrere aktion tier-Stationen verteilt.

Einige der gesunden, erwachsenen Katzen können in Kürze vermittelt werden und suchen ein Zuhause. Interessenten wenden sich bitte an aktion tier Zossen Tierheim Zossen - Verein der Tierfreunde "Schützende Hand e.V."(Brandenburg) oder aktion tier Meissen Tierschutzcentrum Meißen (Sachsen). 

Mehr Bilder zu diesem und anderen Animal Hoarding Fällen sowie Hintergrundinformationen zum Thema Animal Hoarding findet ihr auf unserer Webseite unter http://www.aktiontier.org/anim…/fall-brandenburg-woelmsdorf/.

Keine Angst vor Wespen

Wespen mögen Süßes © Ursula Bauer
Vor allem im Hochsommer sind Wespen vorrangig dort anzutreffen, wo süße Speisen zu finden sind. Sie umschwirren uns im Biergarten, in der Bäckerei, beim Picknick oder im Freibad und versetzen viele Menschen in regelrechte Panik. Man sollte jedoch ruhig bleiben und niemals wild nach den schwarz-gelb-gestreiften Insekten schlagen. Das macht die Wespen nur angriffslustig und erhöht die Gefahr, tatsächlich gestochen zu werden. Auch Wegpusten ist keine gute Idee, da das im Atem enthaltene Kohlendioxyd die Tiere zusätzlich aggressiv macht. Besser ist, ruhig zu bleiben und die Wespe mit einer langsamen Handbewegung in der Luft `wegzuschieben`. Kommt es doch einmal zu einem Stich, ist dieser zwar schmerzhaft, jedoch nur dann gefährlich, wenn er den Hals oder Rachenraum trifft oder eine entsprechende Allergie vorliegt. 

Von den elf in Deutschland vorkommenden staatenbildenden Wespenarten sind nur die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) an süßen Speisen und Getränken interessiert. Um ihre Brut aufzuziehen benötigen sie außerdem tierisches Protein und knabbern daher auch gerne an Grillfleisch oder Wurstwaren. Die übrigen neun Arten meiden Menschen und Lebensmittel. Um Wespen fern zu halten, sollte man Abfalleimer gut verschließen, Fallobst im Garten schnell einsammeln, keine süßlichen Parfüms verwenden und im Freien auf den Verzehr von zuckerhaltigen Speisen und Getränken verzichten. Oder man lockt die Tiere zum Beispiel mit reifen Weintrauben, die man in einiger Entfernung platziert, von der Gartenparty weg. Mit süßen Flüssigkeiten gefüllte Wespenfallen, in denen die Insekten ertrinken, sind nicht nur grausam, sondern auch unwirksam. Denn die sterbenden Wespen sollen Geruchsstoffe freisetzen, die weitere Artgenossen anlocken.

Wespen sind übrigens sehr nützliche Tiere, da sie zahlreiche Schadinsekten wie Blattläuse und Spinnmilben fangen. Was besonders ängstlichen Menschen ein Trost sein könnte: die Lebenserwartung dieser interessanten Hautflügler ist sehr kurz. Im August ist das Wespenvolk am größten aber bis Mitte Oktober sterben in der Regel alle Individuen bis auf die Jungköniginnen, die überwintern und im Frühjahr alleine das neue Volk gründen. Außerdem gehören Wespen zu den gemäß Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung besonders geschützten Tierarten.

Grillgut kann für Hunde gefährlich sein

Hat der Hund erstmal etwas vom Grill stibitzt, kann dies gesundheitliche Folgen für das Tier haben... Foto: Kaboompics_com, CC0 1.0
Die wenigen schönen Sommerabende will man nicht im Haus verbringen, und viele nutzen das warme Wetter zum Grillen. Aber die wenigsten von uns wissen, dass grillen für unsere vierbeinigen Freunde zum Albtraum werden kann.

Viele, die einen Hund haben, kennen das: Ein Moment der Unachtsamkeit, und das vorbereitete Grillgut ist schneller stibitzt als man gucken kann. Dieser Diebstahl kann schwerwiegende Folgen für unsere tierischen Freunde haben:

- Rohes Schweinefleisch kann einen für Hunde tödlichen Virus enthalten
- Verschluckte Schaschlik-Spieße können zu einer lebensbedrohlichen Bauchfellentzündung führen
- Skelettteile von Geflügelstücken können den Magendarmtrakt verletzen

Wird der Diebstahl frühzeitig bemerkt, kann der Tierarzt den Hund durch eine Spritze zum Erbrechen bringen. Auf diese Weise verhindert man die riskante Passage der Grillwaren durch den empfindlichen Hundedarm.

Wie immer gilt aber: "Vorsicht ist besser als Nachsicht", Grillgut sollte an einem hundesicheren Ort aufbewahrt werden!

Mehr Infos dazu lest ihr in unserer Pressemitteilung: http://www.aktiontier.org/presse/pressemitteilungen/artikel/datum/2015/08/grillgut-gefaehrlich-fuer-hunde/

Hunde im Auto sicher transportieren

Hunde auf der Rückbank sichert man mit einem speziellen Gurtsystem. © aktion tier, Ursula Bauer

Wer seinen Hund im Auto mitnimmt, muss ihn zumindest in Deutschland gemäß der hiesigen Straßenverkehrsordnung wie eine Ladung sichern. Er darf den Fahrer nicht behindern oder ablenken und muss so untergebracht sein, dass bei einem Unfall oder einer Vollbremsung niemand gefährdet wird. Diese gesetzliche Regelung dient aber auch dem Schutz des Tieres, welches ohne entsprechende Sicherung bei einer starken Bremsung durch den Innenraum geschleudert und tödlich verletzt werden kann.

Die Sicherung der „pelzigen Ladung“ kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. aktion tier empfiehlt, Hunde grundsätzlich entweder auf der Rückbank oder im Laderaum eines Kombis zu befördern. Gängige Kofferräume sind gerade für größere Rassen viel zu eng und nicht tiergerecht. Hunde auf der Rückbank können mit einem speziellen Gurtsystem, welches mit dem Verschluss des Autogurts verbunden ist, in einer für sie angenehmen Position fixiert werden. Beim Transport im Kombi-Laderaum soll der Hund entweder in einer Box sitzen oder es muss ein Netz oder Trenngitter zwischen Kofferraum und Fahrerraum installiert sein. Besser als ein Netz ist ein fest eingebautes, stabiles Trenngitter, welches auch bei einem stärkeren Aufprall verhindert, dass der Hund nach vorne geschleudert wird. Mehr Sicherheit für den Hund bietet allerdings eine Box. Empfehlenswert ist eine stabile, ausreichend große und möglichst im Laderaum festgeschraubte Metallbox, die nicht samt Hund im Auto herumfliegen kann.

Wer seinen Hund im Fahrzeug nicht sichert, begeht einen Verstoß gegen §23 Straßenverkehrsordnung und kann mit einer Geldbuße von 35 Euro belegt werden. Außerdem muss der Fahrer bei einem Unfall mit Versicherungsproblemen rechnen. Wir halten diese Regelung für sinnvoll, denn der zwar verbotene aber immer noch allgemein praktizierte ungesicherte Transport von Hunden im Auto ist nicht nur für die Insassen des Fahrzeugs, sondern auch für den Vierbeiner potenziell lebensgefährlich.

Wie man Hunde an Transportboxen gewöhnt, erfahrt ihr übrigens hier: http://www.aktiontier.org/…/hunde-und-katzen-rechtzeitig-v…/

Tierquälerei als Touristenattraktion

Elefantenreiten ist Tierquälerei. Foto: © Ursula Bauer

Elefantenreiten in Thailand, Kamelreiten in Ägypten, Eselreiten in der Türkei – in vielen Urlaubsländern werden derartige Touristenattraktionen angeboten. Vor allem das Elefantenreiten ist aus Tierschutzsicht abzulehnen. Die sensiblen Dickhäuter werden häufig schon im Babyalter von ihren Müttern getrennt und in speziellen Elefantencamps „trainiert“. Ihr Wille wird mit brutaler Gewalt gebrochen, bis sich die Tiere ihrem Schicksal fügen und dem Menschen unterordnen. Ob man sich im Urlaub auf ein Kamel oder einen Esel setzt, ist Geschmackssache. Kranke und abgemagerte Geschöpfe, die im lauten Straßengewirr herumgeführt oder von ihren Führern misshandelt werden, sollten jedoch von Vorneherein als „Urlaubsvergnügen“ ausscheiden. 

Nicht zu vergessen die fast überall möglichen Ritte auf Pferden und Ponys. Das Glück der Erde mag zwar für manche Menschen auf dem Rücken der Pferde liegen. Für die Tiere ist das Tragen von meist ungeübten Touristen jedoch mit ziemlicher Sicherheit kein Vergnügen. Hier sollte man sich auf jeden Fall den Zustand der Tiere und die Qualität ihrer Unterbringung genau ansehen. Abgemagerte Pferde und Ponys, die in kleinen Gehegen eingepfercht oder einzeln in glühender Mittagshitze auf den nächsten Reiter warten, sind für Tierfreunde tabu. Auch von Kutschfahrten sollte man Abstand nehmen, wenn die vorgespannten Esel oder Pferde einen schlechten gesundheitlichen Eindruck machen oder der Wagenlenker lieblos mit den Tieren umgeht.

Außerdem werden vor allem in exotischen Reiseländern in den Straßen häufig Schlangen, Krokodile oder Affen präsentiert, mit denen sich die Urlauber für ein paar Euro fotografieren lassen können. Dass diese armen Tiere täglich stundenlang `arbeiten` müssen, wahllos herumgereicht und von zahlreichen Händen begrabscht werden sollte Grund genug sein, derartige Geschäfte nicht zu unterstützen.

Nähere Informationen zu diesem Thema sowie unseren kostenlosen Flyer "Tipps zum Natur- und Artenschutz im Ausland" findet ihr hier: http://www.aktiontier.org/…/artensc…/artenschutz-im-ausland/