Prozess gegen Animal Hoarderin Marietta P. – Anwalt fordert medizinisches Gutachten

Mitarbeiter von aktion tier
vor dem Amtsgericht Eisenach
Bildquelle: aktion tier

Berlin / Meissen / Eisenach, 20.10.2012. Im Prozess gegen Marietta P. wurde gestern kein Urteil gesprochen. Nachdem zahlreiche Zeugen im Amtsgericht Eisenach gehört waren stellte der Anwalt von Frau P. überraschend den Antrag auf ein ärztliches Gutachten. Seine Mandantin sein aufgrund einer Erkrankung, die Auswirkungen auf ihre Psyche hätte, sowie diverser anderer Umstände nicht mehr in der Lage gewesen, ihre Hundehaltung in der Kaserne von Vitzeroda zu überschauen und entsprechend zu handeln. Im Klartext: Marietta P. soll für nicht schuldfähig erklärt werden. Das Gericht musste diesem Beweisantrag nachkommen. Nun wird Frau P. durch einen vom Gericht bestellter Facharzt begutachtet und das gesamte Verfahren noch einmal von vorne aufgerollt. Sollte der Gutachter feststellen, dass die Animal Hoarderin schulunfähig ist, wird der Prozess beim Landgericht fortgesetzt.
„Wir sind enttäuscht, dass sich aufgrund dieses unserer Meinung nach taktischen Schachzugs des Anwalts von Frau P. der gesamte Prozess weiter in die Länge zieht“, sagt Ursula Bauer von aktion tier- Berlin. Der gestrige Verhandlungstag war umsonst und hat den Steuerzahler nur sehr viel Geld gekostet. Zuzugeben, dass man Schuld auf sich geladen hat, für den Tod zahlreicher Hunde und das Leiden Hunderter von Tieren verantwortlich ist und eine entsprechende Strafe verdient hat, erfordert eine menschliche Stärke, die Marietta P. offensichtlich nicht besitzt. Anstelle von Einsicht und Reue steht das Bestreben, möglichst ungeschoren davonzukommen. aktion tier- Mitarbeiter haben gestern vor dem Amtsgericht mit Plakaten an einige Hunde erinnert, die die katastrophale Haltung in der Kaserne von Vitzeroda nicht überlebt haben.

Hintergrundinformationen finden Sie auf unserer Internetseite unter http://www.aktiontier.org/index.php?m=8&sub=889&id=714 und Fotos zum Fall unter: http://www.green-yellow.de/aktiontier/aktiontier.zip

aktion tier – menschen für tiere e.V. ist deutschlandweit eine der mitgliederstärksten Tierschutzorganisationen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung durch Kampagnen und Informationsveranstaltungen auf Missstände im Tierschutz aufmerksam zu machen und Lösungen aufzuzeigen, wie diesen nachhaltig begegnet werden kann.

Weitere Informationen bei:
Dipl.-Biologin Ursula Bauer, aktion tier - Geschäftsstelle Berlin, Tel.: 030-30 10 38 31, mobil: 0178 – 45 50 868 (berlin@aktiontier.org).

aktion tier – menschen für tiere e.V.
Pressestelle
Kaiserdamm 97
14057 Berlin
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Fax: 030-301038-34
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Hundehölle Vitzeroda - Prozess gegen Animal Hoarderin Marietta P. am 19.10.2012 in Eisenach


Berlin / Meissen / Eisenach, 17.10.2012. Auf einem ehemaligen Kasernengelände am Rande des Thüringischen Ortes Vitzeroda hielt Marietta P. über 10 Jahre lang vorrangig Hunde unter erbärmlichen Zuständen. Ohne Tageslicht zusammengepfercht, mit verwesenden Schlachtabfälle gefüttert, krank und traumatisiert vegetierten über 100 Hunde in der alten Kaserne vor sich hin. aktion tier und sein Projektpartner Tierheim Meissen-Winkwitz haben jahrelang auf die Missstände aufmerksam gemacht und die Behörden zum Handeln aufgefordert. Im November 2011 wurden endlich sämtliche Tiere beschlagnahmt. aktion tier hatte bei der großen Räumung mitgeholfen, 63 Hunde übernommen und im Tierheim Meissen untergebracht.
Am 01. Oktober fand der erste Verhandlungstag im Amtsgericht in Eisenach statt. Auf der Anklagebank saß neben Marietta P. auch ihr Helfer Guido H., den aktion tier als Mittäter ebenfalls angezeigt hatte. Nachdem alle Zeugen dieses Tages gehört waren entschied der Richter, das Verfahren zu teilen und konzentrierte sich zunächst auf Guido H.. Anfangs noch sehr zurückhaltend redete sich der Rentner schließlich sein ganzes Elend von der Seele. Marietta P. hätte ihn die langen Jahre hindurch wie einen Sklaven auf dem Kasernengelände quasi eingesperrt und ihm auch seine kleine Rente weggenommen. Er hätte die Hunde mit Schlachtabfällen füttern und bei angemeldeten Kontrollen vor den Behördenvertretern verstecken müssen. Das Gericht schenkte Guido H. Glauben. Er ist offensichtlich selbst Opfer, Marietta P. hat sein Leben ruiniert. Guido H. wurde an diesem Tag zu einem lebenslangen Tierhalte und -betreuungsverbot, bezogen auf alle Tierarten, verurteilt. Außerdem muss er eine Geldstrafe von 1.440 Euro (80 Tagessätzen mal 18 Euro) entrichten. Verstößt H. gegen das Verbot, selbst Tiere zu halten oder die Tiere anderer zu betreuen, droht ihm Haft. Guido H. akzeptierte den Urteilsspruch.

Am kommenden Freitag, den 19. Oktober, wird es vor Gericht nun um Marietta P. gehen. Viele Zeugen sind geladen und sowohl Mitarbeiter von aktion tier als auch vom Tierheim Meissen-Winkwitz werden den Prozess vor Ort verfolgen. Die Verhandlung ist öffentlich, jeder kann kommen. Marietta P. soll diesmal nicht wieder ungeschoren davonkommen. Ein Hundehalteverbot wurde der Animal Hoarderin bereits am Tag der behördlichen Beschlagnahmung erteilt. Als Strafe für diese Wiederholungstäterin, die Hunderten von Tieren über viele Jahre hinweg erhebliche Schmerzen und Leiden zugefügt hat, wäre unserer Meinung nach eine Freiheitsstrafe angemessen. Keine Gnade für Tierquäler!

Die Verhandlung:
Wann: 19.10.2012 ab 9.00 Uhr
Wo: Amtsgericht Eisenach, Theaterplatz 5, 99817 Eisenach

Hintergrundinformationen finden Sie auf unserer Internetseite unter http://www.aktiontier.org/index.php?m=8&sub=889&id=714 Fotos zum Fall unter: http://www.green-yellow.de/aktiontier/aktiontier.zip

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